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Zusammenhalten: Informationen zur Corona-Krise auf kommunalen Webseiten – Beispiele aus Baden-Württemberg


In den beiden vergangenen Jahren haben im Rahmen des Wettbewerbsprojektes Digitale Zukunftskommune@bw des Landes Baden-Württemberg 50 Kommunen u.a. mit Unterstützung des Gemeindetages Baden-Württemberg und seiner Dienstleistungsgesellschaft GT-Service Digitalisierungsstrategien aufgestellt. Ziel war es, neben einer intensiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger auch die Verwaltung und die Politik für die Digitalisierung zu sensibilisieren und fit zu machen. Ein zusätzliches Programm zur Förderung Kommunaler Digitallotsen, welches von den Kommunalen Landesverbände ins Leben gerufen wurde, ergänzt die Initiative und beschleunigt den Einsatz digitaler Instrumente in der Kommunalverwaltung. All das ist Grund genug, bei 15 Städten und Gemeinden nachzuschauen, welche Rolle das Internet bei der Information über das Corona-Virus spielt. Im Ergebnis zeigte sich, dass alle Kommunen dem Thema besondere Aufmerksamkeit widmen, die Darstellungen in ihrer Tiefe allerdings unterschiedlich sind. (Stand: 31.3.)
Die Stadt Nürtingen stellt zahlreiche Informationen einschließlich aktueller Telefonnummern auf der städtischen Webseite zur Verfügung und ergänzt diese durch Links auf Einrichtungen des Landes und des Bundes. Ausführlich wird auch über das Corona-Abstrichzentrum in Nürtingen-Oberensingen informiert.
Auch die Stadt Winnenden informiert über ihre Webseite. Es gibt tagesaktuelle Neuigkeiten und Maßnahmen aus dem Rathaus, sowie einen Infobrief der Stadtverwaltung. Die Stadt Winnenden hat die Aktion „Einander Helfen“ ins Leben gerufen. Menschen, die Hilfe benötigen können sich unter einer Telefonnummer bzw. per Mail melden.
Die Stadt Welzheim ist ebenfalls mit einer speziellen Seite zum Corona-Virus auf der Homepage präsent. Vorbildlich wurde auch ein Kids-Krisen-Telefon eingerichtet. Das KIDS-KRISEN-TELEFON ist für alle Welzheimer Jugendlichen unter einer Telefonnummer zu erreichen. Hier stehen 2 erfahrene Sozialpädagoginnen von Montag bis Freitag zwischen 11 und 13 Uhr am Telefon bereit. Wer möchte, kann anonym bleiben. Eine Kontaktaufnahme ist auch per WhatsApp möglich.
Auf Grund der aktuellen Entwicklung in Bezug auf das Corona-Virus hat die Stadt Bretten umfangreiche Maßnahmen veranlasst. Auf einer Internetseite findet man alles Wichtige für die Kernstadt Bretten und ihre neun Stadtteile. Diese Seite wird laufend aktualisiert. Angegeben werden tagesaktuell auch die Fallzahlen.
Eine Internetplattform hat die Gemeinde Amtzell für die Hilfsaktion „Amtzeller helfen Amtzellern“ eingerichtet. „Füreinander-Miteinander in Amtzell e. V. hat Dank des Mittuns so vieler Freiwilliger bei „Amtzeller helfen Amtzeller“ eine große Anzahl von Helferinnen und Helfern im Wartestand. Diese stehen seit vergangener Woche für Hilfseinsätze und Bringdienste für ältere und kranke Menschen in Amtzell und Pfärrich zur Verfügung. Bitte bleiben Sie zuhause und bitte nehmen Sie das Angebot an. Unsere Helferinnen und Helfer sind gerne für Sie da!“, schreibt Bürgermeister Clemens Moll.
Die Stadt Neuenburg am Rhein gibt Tipps für die Bevölkerung durch Pressemitteilungen auf der Homepage, verweist auf Verordnungen und Allgemeinverfügungen und Links zum Thema Corona-Virus sowie über den Notfall-Kinderzuschlag.
Vorbildlich hat Bürgermeister Michael Kessler in der Gemeinde Heddesheim in einem Aufruf auf der Homepage Ideen für die Unterstützung der Gastronomie und der Geschäfte vorgestellt. So schreibt er u.a.:

  • „Als Vermieter einer Ladenfläche können Sie die Mietzahlungen stunden.
  • Nutzen Sie die Abhol- und Lieferangebote der örtlichen Gaststätten.
  • Essen Sie zu Hause das Lieblingsgericht einer unserer Gaststätten.
  • Kaufen Sie Gutscheine der Gaststätten und des Einzelhandels. Damit signalisieren Sie auch Ihr großes Vertrauen in den Weiterbestand des Angebotes.
  • Motivieren Sie Nachbarn und Bekannte zum Mitmachen bei dieser Aktion.
  • Teilen Sie diese Aktion in ihren sozialen Netzwerken.“

Ergänzend findet man neben weiteren vielen Informationen alle von der Gemeinde Heddesheim veröffentlichten Artikel und Informationen rund um das Thema Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus.
Die Stadt Geisingen an der jungen Donau informiert umfassend über die örtlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Das fängt an bei Solidaritätsaktionen für die Gastronomie, über Jugendarbeit in der Coronazeit bis hin zur Schließung von örtlichen Einrichtungen. Bürgermeister Martin Numberger wendet sich in einem Brief direkt an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.
Gut strukturiert ist auch das Informationsportal der Stadt Horb. Von Meldungen der Stadt über Bürgerbürgertelefone, Informationen der Landesregierung / des Landratsamtes und über die aktuelle Fassung der Corona-Verordnung des Landes sowie Informationen für Unternehmen bis hin zu wichtigen Fragen zum Infektionsschutz befinden sich auf der Homepage.
Bürgermeister Dr. Marcus Ehm und der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Jürgen Bossert sprechen im zwei Videos zu den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sigmaringen. Die Homepage informiert ausführlich über Hilfsangebote, Schulen und Kindertageseinrichtungen und Gottesdienste. Zusätzlich gibt es auch Informationen über das Corona-Virus in leichter Sprache.
Der Krisenstab der Stadt Weilheim an der Teck hat beschlossen, die Stadtverwaltung einschließlich aller Einrichtungen bis auf Weiteres geschlossen zu halten. Die Erreichbarkeit der Verwaltung per Telefon oder Email ist gewährleistet. Informationen sind auf der Homepage der Stadt eingestellt und werden laufend aktualisiert. Auf der Homepage gibt ausführliche Informationen über die Lage in der Stadt.
Unmittelbar auf der Startseite der Stadt Moosbach gibt es umfangreiche Nachrichten zur Erreichbarkeit der Stadtverwaltung, Verhaltensinformationen für Bürgerinnen und Bürger, eine Unterstützungskampagne der örtlichen Wirtschaft sowie Hinweise auf Hilfsangebote, sowie Informationen über die Soforthilfe für die Wirtschaft. Zusätzlich gibt es Tipps für Fitness in den eigenen vier Wänden.
Die Gemeinde Neuried informiert mit einer Nachrichtenrubrik über die Corona-Krise.
Die Stadt Laichingen, hier stellvertretend für die Region Schwäbische Alb dargestellt, informiert umfassend in gut strukturierter Form auf der städtischen Homepage. Bericht wird u.a. über Lieferservices während der Corona-Ladenschließungen. Die Stadtverwaltung hat einen Krisenstab eingerichtet, der sich täglich trifft und berät, um die aktuelle Bedrohungslage der Bevölkerung neu zu bewerten. Auch Bürgermeister Klaus Kaufmann wendet sich in einem ausführlichen Brief an seine Mitbürgerinnen und Mitbürger. Er schreibt u.a.: „So verdanken wir die sehr niedrigen Fallzahlen in Laichingen nicht zuletzt der frühzeitigen Entscheidung unseres Krisenstabs, eine Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus zu erlassen. Dadurch wurde unsere Bevölkerung sehr früh schon sensibilisiert und hat maßgeblich ihr Verhalten verändert, noch bevor die Landesregierung eine entsprechende Verordnung beschlossen hat. Die schnelle Reaktion auf die Entwicklungen bei der Ausbreitung des Virus und Ihr geändertes Verhalten, liebe Bürgerinnen und Bürger, sind demnach mitverantwortlich für im Landesvergleich äußerst niedrige Fallzahlen bei uns. Sicher werden auch bei uns die Zahlen weiter ansteigen. Aber ich möchte mich bei Ihnen allen von ganzem Herzen dafür bedanken, die Sie durch ihr vorbildliches Verhalten und die Einhaltung strikter Regeln mit dazu beigetragen haben, dass die Erkrankungen an Corona in unserer Stadt ein sehr niedriges Niveau halten.“
In einem Brief an die Mitbürgerinnen und Mitbürger schreibt die Bürgermeisterin von Walddorfhäslach Silke Höflinger u.a. „Für die Kinder von Eltern und Erziehungsberechtigten mit Berufen „systemrelevanter Infrastruktur“ (Berufe in den Bereichen Medizin, Pflege, Pharmaindustrie (tlw.), Lebensmittelbranche, Polizei, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Telekommunikation, Energie, Wasserversorgung, ÖPNV, Entsorgungsbetriebe, öffentliche Verwaltung etc.) und für Alleinerziehende mit jeweils nicht möglicher alternativer Kinderbetreuung, bieten wir in unseren Kindergärten eine Notbetreuungsgruppe an. An unserer Gustav-Werner-Schule besteht ebenfalls eine Lehrkraftnotbetreuung und auch unsere gemeindliche Grundschulganztagesbetreuung und die U3-Kinderbetreuung sind hierauf eingerichtet. Alle diesbezüglichen Anmeldeformulare finden Sie auf unserer Homepage, auf welcher wir auch stets aktuelle Meldungen der Landesregierung und der Landesministerien veröffentlichen“. Die Bürgermeisterin ist erreichbar über Skype, Signal und WhatsApp.
(Franz-Reinhard Habbel)

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