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„Ich arbeite dort gern, wo es guten Kaffee gibt“ Ole Wintermann im IC-Talk auf dem DStGB Deutschlandforum des Innovators Club in Berlin

Foto: Bernhard Link

Nach dem jüngsten Digitalindex der D21, der gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung erhoben wurde, arbeiten 24 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bereits mobil. 70 Prozent könnten sich vorstellen, mobil zu arbeiten. In vielen Fällen werden derartige Möglichkeiten aber vom Arbeitgeber nicht angeboten. Hierauf wies Ole Wintermann von der Bertelsmann-Stiftung beim IC-Talk mit Franz-Reinhard Habbel auf dem Deutschlandforum des DStGB Innovators Club in Berlin hin.
„Das neue digitale Arbeiten hat wesentliche Auswirkungen auf die Art des Arbeitens, es geht um weit mehr, als nur um die Arbeitszeit 9/5“, erklärte Wintermann. Habbel griff diese Aussage auf und wies auf die Möglichkeiten einer umfassenden Teamarbeit hin die es erlaube, Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Erfahrungen im Arbeitsprozess zusammenzubringen. Eine solche Konstellation, die besonders dem Diversity-Ansatz Rechnung trage, könne sich durch Kreativität und Offenheit positiv auf die Arbeitsgestaltung auswirken. Wntermann bestätigte dies und verwies auf die besondere Qualität von Teamarbeit, wenn ein Arbeitnehmer anderen Menschen gegenüber trete. Dier menschliche Begegnung im Team wirke sich in aller Regel positiv aus und führe zu anderen Prozessen und letztlich auch zu anderen qualitativeren Produkten. Auf die Frage nach seinem Lieblingsarbeitsort sagte der Experte der Bertelsmann-Stiftung, dies sei der Ort, wo es guten Kaffee gibt und wo die Arbeitsumgebung nicht so stressig sei. Der oftmalige Wechsel des Arbeitsortes, ob zu Hause, im Büro oder im Cafe wirke sich in aller Regel positiv auf die Arbeit aus. „Smartphone, Laptop und eine gute Internetverbindung sind die Gegebenheiten, die man für flexibles Arbeiten braucht. Ich habe keinen Schreibtisch und keine Schrank mehr, alles ist in der Cloud“ , stellte Wintermann fest. Auch das Arbeiten im und vom ländlichen Raum aus habe Vorteile. Co-Working-Center bilden dafür eine gute Infrastruktur. Die könne es nicht nur in Städten, sondern auch in Dörfern geben. „Dörfer, die über leer gewordene Räumlichkeiten verfügen und diese für neue Arbeitsorte zur Verfügung stellen, haben hier Vorteile“. Habbel bestätigte ein solches Vorgehen, um den ländlichen Raum zu vitalisieren und damit attraktiv zu machen. Menschen aus den Dörfern brauchen sich dann nicht mehr jeden Tag zu ihrem Arbeitgeber in der Stadt auf den Weg machen, sondern könnten gemeinsam mit anderen Arbeitnehmern oder Selbständigen aus einem Co-Working-Center heraus arbeiten. „Es reicht aber nicht, nur einen Raum zur Verfügung zustellen und einen Kaffeeautomaten aufzustellen, auch eine andere Arbeitskultur ist notwendig“, sagte Wintermann. Angesprochen auf die Work-Life-Balance stellte er fest, dass es hier nicht nur um die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gehe, sondern um die Frage, wie das Privat- und Arbeitsleben insgesamt neu ausbalanciert werden kann. Arbeit 4.0 bringe hier neue Möglichkeiten mit sich. Dabei gehe es auch um eine Kultur der Werte wie zum Beispiel Ökonomie und Ökologie in ein neues Verhältnis gesetzt werden können. Die Herausforderung sei, dass alles in einem Gleichgewicht zu halten.
Foto: Bernhard Link

Wintermann hält die digitale Transformation der Arbeit in der Verwaltung für eine große Baustelle. Er ist aber zuversichtlich, dass der Wandel erfolgreich bewältigt wird. Große Chancen dafür sieht er in der Bereitstellung und Nutzung offener Daten, wie sie zum Beispiel die Stadt Moers, aber auch andere Städte, inzwischen erfolgreich praktizieren. „Open Data ist hier ein wichtiges Instrument“, sagte er abschließend.

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