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Grünbuch, Weißbuch, Schwarzbuch? – Was die Farben in der Politik bedeuten


 
Zuerst gibt Andrea Nahles ein Grünbuch zum Thema Arbeiten 4.0 raus, dann ein Weißbuch. Welche Farbe kommt als nächstes? Und was hat es mit all diesen Farbbüchern auf sich?
Mit dem Grünbuch und dem Weißbuch Arbeiten 4.0 werden Begrifflichkeiten aufgerufen, die schon seit dem 17. Jahrhundert – jedoch mit einer sich verändernden Bedeutung – verwendet werden. Wovon damals die Rede war und was die Farbcodes heute bedeuten ist jedoch ist nicht jedem bekannt.
Seit dem späten 17. Jahrhundert haben regierungsamtliche Dossiers landesspezifische Umschlagfarben. So erkannte man ein Dossier des Deutschen Reichs am weißen Umschlag (Weißbücher genannt), während zum Beispiel italienische Dossiers einen grünen Umschlag (Grünbücher) tragen.
Heute unterscheiden farbliche Umschläge in dieser Tradition inhaltlich unterschiedliche Dossiers. Besonders beliebt sind die Schwarzbücher, die Negativbeispiele sammeln. Am bekanntesten sicherlich das Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler, das Steuerverschwendungen aufzeigt.
Auch die Bundesregierung benutzt diese Farbcodes. Grünbücher der Bundesregierung fassen den Diskussionsstand zu einem Thema zusammen. Sie stehen gewöhnlich am Anfang einer längeren Auseinandersetzung mit einem Thema. Darauf folgen dann üblicherweise die Weißbücher. Hier werden aus einer Beschäftigung mit dem Grünbuch entstandene Vorschläge zum Vorgehen bezüglich des jeweiligen Themas dargestellt. Das Weißbuch kann als Grundlage für konkrete Beschlüsse dienen.
Das Grünbuch Arbeiten 4.0 gab Andrea Nahles bereits im April 2015 heraus. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zeigt darin die Trends in der Arbeitswelt auf und stellt wichtige Leitfragen. Das Grünbuch sollte Grundlage sein für einen Dialogprozess zwischen Arbeitsministerium, Experten und Bürgern über die möglichen und nötigen Anpassungen des Arbeitsrechts und die Frage wie wir uns die Arbeitswelt der Zukunft vorstellen. Im Weißbuch Arbeiten 4.0 fasste das Arbeitsministerium im November 2016 die Schlussfolgerungen aus dem Dialogprozess zusammen.
Das Deutschlandforum des Innovators Club wird sich am 8./9. März 2017 in Berlin mit dem Thema Arbeit 4.0 befassen und insbesondere der Frage nachgehen wie sich neue Arbeitsformen, Arbeitsinhalte und Arbeitsorte auf die Kommunen und ihre Verwaltung auswirken. 
von Rebecca Piron
 

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