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Digitalisierungsverlierer Verwaltung

Quelle: Weißbuch Arbeiten 4.0

Digitalisierung ist in aller Munde. Besonders seit Arbeitsministerin Andrea Nahles ihr Weißbuch Arbeiten 4.0 vorgestellt hat. Hoffnungen und Ängste knüpfen sich an die Veränderungen, die die fortschreitende Digitalisierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit sich bringt. Für die öffentlichen Verwaltungen sehen die Prognosen verheerend aus.
Das Schlagwort „Arbeiten 4.0“ fällt seit einigen Wochen in jedem Gespräch über die deutsche Joblandschaft. Flexiblere Arbeitszeiten, Erwerbstätigenkonten und Automatisierungsprozesse werden gespannt erwartet. Arbeiten 4.0 könnte für Arbeitnehmer ein erhebliches Plus an Souveränität in der Gestaltung des Arbeitslebens mit sich bringen. Ob es um Arbeitszeiten, -orte oder persönliche Auszeiten geht. Doch das Weißbuch hält auch schlechte Nachrichten bereit: Automatisierung bedroht Arbeitsplätze. Ganz besonders in der öffentlichen Verwaltung. Bis zum Jahr 2030 werden hier mindestens 372.000 Stellen wegfallen. Das geht aus einer im Weißbuch zitierten Langzeitprognose des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervor.
Zu den Verlierern gehören außerdem Maschinenbau, das Gastgewerbe und der Einzelhandel. Jedoch verliert laut der Studie kein anderer Bereich so viele Stellen wie die öffentliche Verwaltung. Vom Stellenabbau betroffen sind ausschließlich Bereiche in denen fortschreitende Automatisierungsprozesse einen großen Teil der manuellen Arbeit unnötig machen, den sogenannten „Anwenderbranchen“. Digitalisierungsgewinner liegen dagegen in den Bereichen Sozial- und Gesundheitswesen, Erziehung und IT-Dienste.
Das sogenannte Basisszenario des BMAS, zu dem diese Werte gehören, geht von einer langsamen und stetigen Digitalisierung aus. Ein zweites Szenario prognostiziert wie sich die Arbeitsplatzverteilung entwickelt, wenn Bildungs- und Infrastrukturpolitik systematisch auf den digitalen Wandel ausgerichtet werden. Im Falle dieser beschleunigten Digitalisierung würde die öffentliche Verwaltung noch 55.000 weitere Stellen verlieren.
Über alle Bereiche hinweg führt das Basisszenario laut Arbeitsministerium kaum zum Abbau von Stellen. Das beschleunigte Szenario schaffe hingegen sogar fast eine Viertelmillion neuer Arbeitsplätze.
Rebecca Piron

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