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Zehn-Minuten-Internet Newsletter vom 12.4.2020

Im Z-M-I, dem Zehn-Minuten-Internet Newsletter berichte ich jeden Sonntag über interessante Links (heute u.a. Corona-Soli, Exitstrategie, Krisenresilienz) aus dem Internet für Bürgermeister, Ratsmitglieder und Kandidaten. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest. 
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Aktuell am Sonntag, den 12.4.2020:
Kommunen regen Einführung von „Corona-Soli“ an
Deutschlands Kommunen regen wegen wegbrechender Einnahmen durch die Pandemie die Einführung eines „Corona-Solis“ an. „Zur mittel- und langfristigen Abfinanzierung der coronabedingten Aufwendungen wird vorgeschlagen, das Instrument einer Sonderabgabe zu prüfen (Corona-Soli)“, heißt es in einem Forderungskatalog des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) für einen kommunalen Rettungsschirm von Bund und Ländern, über den die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. „Wiedervereinigungsbedingt gab es ja bereits die Sonderabgabe Solidaritätszuschlag. Das könnte durchaus ein Modell sein“, sagte Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung.
So könnte die Rückkehr zu „verantwortungsvoller Normalität“ aussehen
Ein Ende der Corona-bedingten Einschränkungen solle schrittweise erfolgen. Das empfehlen Fachleute dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Laschet. Sie schlagen eine Reihenfolge vor. Fußballfreunde müssten warten.
Krisenresilienz von Verwaltungen
Was brauchen wir, damit die (kommunalen) Verwaltungen langfristig für Krisen ausgestattet sind? Mit diesem Handbuch richten sich Code for Germany und die Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.  an Verwaltungsmitarbeiter*innen und die digitale Zivilgesellschaft, um gemeinsam an krisenresilienten Verwaltungsstrukturen zu arbeiten und die dafür erforderlichen Maßnahmen in den Bereichen Offene Daten, Freie und Offene Software und Schnittstellen, Offene Lizenzen hin zu Open Government umzusetzen.
Wie Karten Leben retten sollen
Wo sind Krankenhausbetten frei – und wo werden wegen Corona bald welche gebraucht? Die neue „Mikrogeografie“ verspricht verständliche Frühwarnsysteme. Doch der Weg von der Idee zum Praxiseinsatz ist kompliziert.
KGSt und Polyteia entwickeln Datenmodell für den Pandemiefall
Die KGSt und Polyteia zeigen an Hand eines Praxisbeispiels, wie ein Datenmodell für die Personaleinsatzplanung prioritärer Leistungen einer Kommune im Pandemiefall aussehen kann. Die Auswertung von Daten aus Fachverfahren in Verbindung mit der Priorisierung von Prozessen bzw. Leistungen macht es möglich, die Funktionsfähigkeit der Verwaltung zu erhalten und wirksam zu handeln. Um den größtmöglichen Nutzen aus in Prozessen generierten Verwaltungsdaten zu ziehen, müssen Datenfelder standardisiert werden. Das macht Kennzahlen auch interkommunal vergleichbar. Ein Ordnungsrahmen für Verwaltungsdaten könnte trotz der Heterogenität von Fachverfahren, Anwendern und Vorgehensweisen hier einen Standard setzen. Den KGSt-Denkanstoß ist hier zu finden.
Endlich Ruhe!
Weil Corona-bedingt keine Übernachtungsgäste mehr kommen, entdecken Hoteliers eine neue Zielgruppe: Homeoffice-Flüchtlinge.
#zuhauselesenchallenge – Social-Media-Kampagne der Stiftung Lesen
Der Appell der Stunde heißt „zuhause bleiben“! Die Stiftung Lesen unterstützt diese Aufforderung und möchte in den aktuell von Corona geprägten Zeiten einen Impuls setzen, der es Eltern und Kinder ermöglicht, Ablenkung zu finden: Mit unserer neuen #zuhauselesenchallenge wollen wir sie mit aktuellen Lesebeispielen selbst zum Lesen und Vorlesen inspirieren.
DStGB sieht im Einsatz von Apps einen wichtigen Schritt zur Unterbrechung von Infektionsketten
„Der Einsatz einer App um Infektionsketten besser zu unterbrechen ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Das ist insbesondere wichtig, wenn das öffentliche Leben wieder hochgefahren wird und die derzeitigen Einschränkungen gelockert werden. Dann kann die App helfen, neue Infektionswellen einzudämmen“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Wochenende. All das wird allerdings nur funktionieren, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit überzeugen und sicherstellen, dass die Daten anonymisiert werden. Ein Zwang ist nicht das richtige Mittel, zumal die Menschen die bisher angeordneten Einschränkungen weitestgehend akzeptiert haben und befolgen. Notwendig ist allerdings nicht nur die Einführung der App, sondern eine gemeinsame Kommunikationsstrategie von Bund, Ländern und Gemeinden, mit der nicht nur Überzeugungsarbeit geleistet wird, sondern auch Erfolge dokumentiert werden können, die auch zu einer deutlichen Entlastung der im Hochbetrieb arbeitenden Gesundheitsämtern führen.“
Whatsapp: Neuer Chatbot vom Deutschen Roten Kreuz informiert über Corona
Nachdem die WHO einen Whatsapp-Chatbot zur Coronakrise gestartet hatte, gibt es jetzt eine deutsche Lösung. Der Service beantwortet gängige Fragen und informiert über die aktuelle Lage.
Johns Hopkins: Woher stammen die Corona-Zahlen?
Den Satz „Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität“ hören und lesen derzeit während der Corona-Krise Millionen Deutsche im Radio und in der Zeitung oder wenn sie zum Beispiel die 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau verfolgen. Viele Medien zitieren lieber die Coronavirus-Fallzahlen der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität (JHU) als die der offiziellen deutschen Meldestelle, dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.
Medienforscher Klaus Meier: „Wir erleben eine Art Sternstunde für regionalen Journalismus“
Die Coronavirus-Krise ist auch für den Journalismus eine Herausforderung. Sebastian Heinrich hat darüber mit Klaus Meier gesprochen, Professor für Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt.
Sebastian Kurz will Tracking auch per Schlüsselanhänger
Der Bundeskanzler will auch Tracking-Alternativen für Personen ohne Smartphones schaffen. Genauere Pläne sollen folgen.
Homeoffice in der Coronakrise: Der Siegeszug der Heimarbeit
Die Coronakrise hat Millionen Menschen zu Heimarbeitern gemacht. Firmen, bei denen Homeoffice bislang kein Thema war, müssen plötzlich umdenken. Forscher warnen jedoch: Im Homeoffice drohen Isolation und Depression. Die Arbeitgeber sollen die Heimarbeitsplätze technisch angemessen ausstatten.
Verwaltung unter Druck: Wie die Coronakrise das Land digitalisiert
Die Flüchtlingskrise hat zu Innovationen in der Verwaltung geführt. Das könnte in der aktuellen Lage ähnlich sein. Denn Digitalisierung scheint alternativlos.
Bürger-App bewährt sich auch in der Corona-Krise
In St. Georgen sind nach nur elf Wochen über Crossiety – dem digitalen Dorfplatz für cleveres Zusammenleben schon fast 20 % der 13.090 Bürger miteinander vernetzt. Diese lokale Nähe und Verbundenheit erleichtert im coronageprägten Geschehen die Arbeit aller Verantwortlichen in den Rathäusern, Schulen, Kitas, Vereine und sonstigen Gemeinschaften und das soziale Engagement stärkt das Wir-Gefühl. So erlaubt die App der Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich zu informieren. Die erste Bewährungsprobe überstand die App beim jüngsten Wintersturm Sabine. Kernstück der App ist der digitale Dorfplatz. „Vereine, Geschäfte, Unternehmen, Schulen und Initiativen können sich präsentieren und intern wie extern kommunizieren,“ heißt es im städtischen Internetauftritt dazu. „Jeder kann sofort sehen, welche Geschäfte noch aufhaben und welche Gaststätten Essen an die Haustür liefern. Gottesdienste werden als Stream angeboten, die Pfadfinder und viele Private bieten älteren Einwohnern Hilfe beim Einkauf an“, heißt es in einem Bericht Staatsanzeiger – Zukunft der Verwaltung vom 3.4.2020.
Angebot der Stadt Bühl für Videokonferenzen findet bei Bürgerinnen und Bürgern großen Anklang
Die Stadt Bühl in Baden-Württemberg stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei eine sichere Videokonferenzlösung zur Verfügung. Bühler Bürgerinnen und Bürger können jederzeit ohne Registrierung eine Videokonferenz als Gastgeber eröffnen. Dann können weitere Teilnehmer dieser Konferenz über dieselbe Plattform beitreten. So sollen Vereinssitzungen, Sprachkurse oder Familientreffen, die aktuell wegen der Corona-Krise nicht real stattfinden können, kommunikativ im Internet unterstützt werden. „Damit soll ein Beitrag zur digitalen Nähe trotz physischer Distanz geleistet werden“, betont Oberbürgermeister Hubert Schnurr. Weitere Informationen hier
Pläne B
„Wir brauchen ein Bewusstsein, dass auch alles anders laufen könnte“ – ein Interview mit Winfried Kretschmer von ChangeX mit Armin Grunwald, dem Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB).
Corona-Krise: Am besten vorbereitet sind die sozialen Marktwirtschaften
Hunderte Millionen Menschen können gegenwärtig wegen Covid-19 nicht wie gewohnt arbeiten. Regierungen auf der ganzen Welt versuchen, den Schaden zu begrenzen. Doch durch die Krise dürften sich die Unterschiede zwischen Stark und Schwach eher verschärfen.
Maskenschutz
Der ZMI-Newsletter ist werbefrei. Das gilt auch weiterhin. Geht es allerdings im Rahmen der Corona-Krise um Schutzbedarf, der in Deutschland hergestellt wird, finden sich nachstehend zwei Ausnahmen:
Die Adoma ist ein erfolgreiches und vor allem innovatives Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung, mit Sitz in Wangen (Allgäu). In nur wenigen Tagen wurde ein Corona Virenschutz „Made im Allgäu“ entwickelt dessen Beschaffenheit  eine nachhaltige Abwehr gegen Viren bietet und auch für Kommunen interessant ist.
Walk-Through und Drive-Through Teststatione: Das Unternehmen mo-systeme in Berlin baut Walk-Through und Drive-Through Teststationen auf, die in 60 Minuten einsatzbereit sind.
Führen im Home Office: Manager, schaltet die Kamera frei!
Lutz Hirsch hat die ersten zwei Wochen im Home Office hinter sich. Der CEO von Hirschtec zieht Bilanz: Wer den Geschäftsbetrieb am Laufen halten will, für den sind digitale Kanäle unerlässlich. Aber auch digitale Nähe zum Team ist wichtig und will gelernt sein.
Einzelhandel droht „Insolvenzwelle von nie gekanntem Ausmaß“
In den nächsten Monaten müssen wahrscheinlich viele Händler aufgeben. Damit werden die Fußgängerzonen noch unattraktiver. Das trifft auch die Gastronomie.
19. e-Government-Wettbewerb
Die Einreichungsfrist der Wettbewerbsunterlagen wurde angesichts der Corona-Krise bis zum 4. Mai 2020 verlängert.

Die COBOL-Cowboys reiten wieder

In einigen US-Bundesstaaten basieren so wichtige Systeme wie die Arbeitslosenverwaltung auf der uralten Programmiersprache COBOL. Nun werden händeringend Experten gesucht, die damit noch umgehen können.
„Brave Hausmädchen-Roboter bringen uns nicht weiter“
Technologie wird nach männlichen Vorstellungen entwickelt. Das wird nicht nur für Frauen zum Problem, warnen Forscherinnen.
Kommunen fordern Lkw-Maut für alle Straßen
Niedersachsens Kommunen plädieren dafür, dass die Lkw-Maut auf das gesamte deutsche Straßennetz ausgeweitet wird. Dies sei deshalb nötig, weil manche Lkw-Fahrer auf Kreis- und Gemeindestraßen ausweichen, um die Maut auf Autobahnen und Bundesstraßen zu umgehen, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds (NSGB). Dort verursachten die Lastwagen dann Schäden. Transportunternehmen müssen für Lkw ab 7,5 Tonnen seit Juli 2018 auch auf Bundesstraßen Maut zahlen.
Das Digitale Rathaus als Zukunft der kommunalen Verwaltung
Wer einen Kitaplatz bekommen oder eine Veranstaltung anmelden möchte, muss in vielen Gemeinden persönlich im Rathaus erscheinen. In Tangerhütte (Sachsen-Anhalt) können Bürgerinnen und Bürger diese Dienste nun online im „Digitalen Rathaus“ wahrnehmen. Früher als geplant, startete die Gemeinde aufgrund der Coronakrise nun ihre digitale Plattform. Ein Gespräch mit Bürgermeister Andreas Brohm über das digitale Bürgerkonto und die Coronakrise als Chance für die digitale Transformation von Kommunen.
Thrun: „Die Ausbildung hier war Weltklasse“
Sebastian Thrun studierte Informatik an der Universität Hildesheim und gilt heute als Visionär in den USA: Der Robotik-Experte wurde im Januar 2020 mit dem Ehrendoktortitel der Universität Hildesheim gewürdigt worden. Sein bemerkenswerter Vortrag auf Video.
Regierung will mit Kommunen „5G-Skeptiker“ überzeugen
Für guten Handy-Empfang braucht es mehr Mobilfunkmasten, aber die sind vor Ort selten gern gesehen. Die Bundesregierung bitte daher nun die Gemeinden um Hilfe.
Neues aus den Kommunalen Spitzenverbänden
DST: Corona-Pandemie: Städte plädieren für stufenweise Rückkehr zur Normalität – „Wir brauchen besonnene bundesweite Schritte“
DStGB: ONLINE-BEFRAGUNG: EINFLUSS DES CORONA-VIRUS AUF DAS MOBILITÄTSVERHALTEN
DLT: Noch müssen wir durchhalten
GtBW: Konjunkturpakete für Kommunen als Motor für wirtschaftlichen Aufschwung nach Corona
HST: Hessischer Städtetag wirbt um Geduld bei der Bevölkerung – Aggressiver Corona-Virus ist noch nicht besiegt
SSG: Tagesbriefe des SSG zur Corona-Pandemie
NWStGB: Kommunen müssen bei Ausstiegsschritten aus dem Corona-Krisenmodus einbezogen werden
STGTMV:  Städte- und Gemeindetag begrüßt den klaren Appell der Landesregierung Ostern zuhause zu bleiben
ZMI-DIGITALPAKT
Aktuell diese Woche:
Digitalpakt Schule: Förderbescheide für Winterberg
GEW: „Schneckentempo des Digitalpakts nach der Corona …
Kreiselternbeirat: Digitalpakt reicht nicht aus
Kopf der Woche: Markus Richter, wird nach Medienberichten neuer Bundes-CIO und löst Klaus Vitt ab, der Ende des Monats in den Ruhestand tritt. Richter ist bisher Vizepräsident des BAMF.
Buch der Woche: Nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit von Ingolfur Blühdorn u.a.
Auch wenn Umweltbewegungen »Weiter so ist keine Option! Wende oder Ende!« fordern und der Begriff der Nachhaltigkeit voll im Mainstream angekommen ist – die moderne Gesellschaft verteidigt ihren Wohlstand und Lebensstil entschiedener denn je. Beharrlich wird eine Politik der Nicht-Nachhaltigkeit betrieben, und die Konjunktur des Rechtspopulismus signalisiert zudem eine deutliche Abkehr vom ökologisch-demokratischen Projekt vergangener Jahrzehnte. Dieser Band stellt grundlegende Annahmen der Nachhaltigkeitsdebatte in Frage und skizziert neue sozialwissenschaftliche Forschungsperspektiven, um die eigenartige Fortdauer der Nicht-Nachhaltigkeit zu erhellen.
Webseite der Woche:  www.helfen-shop.berlin/home/
Zahl der Woche: 10.000 Videokonferenzen hat die Hamburger Verwaltung in der vergangenen Woche mit Tools von Dataport gemacht (Quelle: Riedel, CIO der Stadt Hamburg)
Tweet der Woche: Martin Greive, Journalist beim Handelsblatt
Ich finde es schön, dass Krankenpfleger, Lkw-Fahrer oder Kassierer in dieser Krise endlich mehr wertgeschätzt werden. Eine Berufsgruppe kommt mir aber bislang etwas zu wenig Lob ab: die Bürgermeister. Da machen gerade viele auch einen tollen Job.

Zu guter Letzt: www.opernhaus.ch/spielplan/streaming/
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Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.
Ihr Franz-Reinhard Habbel

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