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Die Drohne kommt: Der eiserne Vogel


Moderne Wanderarbeiter aus Stahl, Eisen und Technik erobern die Kommunen. Während die Bundesregierung im Großen über Flugtaxis nachdenkt, sind Drohnen ein Segen vor allem für kleinere Gemeinden, meint Franz-Reinhard Habbel in seiner Kolumne in der Zeitschrift KOMMUNAL
Sie sind inzwischen in Spielzeuggeschäften und in fast jedem Elektronikmarkt zu kaufen. Im Internet sowieso. Die Rede ist von den „eisernen Vögeln“ auch Drohnen genannt. Ihre Technologie ist weitgehend ausgereift. Je nach Ausstattung kosten sie von wenigen Hundert bis zum mehreren Hunderttausend Euro. Das Militär setzt sie in großem Umfang ein. Aber auch die ersten Städte und Gemeinden beschaffen sie. Feuerwehr und Polizei beobachten damit kritische Lagen, verfügen schnell über umfassende Informationen und schützen Einsatzkräfte bei gefährlichen und schwierigen Einsätzen. In anderen Ländern werden Drohnen zum Transport von Medikamenten in unwegsames Gelände eingesetzt. Energieunternehmen überwachen Leitungen. Der TÜV kontrolliert Brücken mittels Drohnen. Die Freiheit unter den Wolken ist allerdings nicht grenzenlos. Je mehr Fluggeräte, auch in privater Hand, desto notwendiger sind Regelungen besonders was die Sicherheit anbetrifft. Bereits 2017 hat das Bundesverkehrsministerium eine Drohnen-Verordnung veröffentlicht.

So kann Ihre Kommune eine Drohne unverbindlich ausprobieren

Der Drohnenmarkt führt auch zu neuen Dienstleistungen. So vermittelt ein Start-Up-Unternehmen Drohnen, die im Auftrag von Versicherungen oder Immobilienfirmen aufsteigen. Kommunen oder Unternehmen können angeben, für welchen Zweck sie eine Drohne nutzen wollen und wann und wo sie aufsteigen soll. Das Unternehmen sucht dann einen Piloten aus seinem Netzwerk, besorgt die Genehmigungen und bereitet die Luftbilder für den Kunden auf. Aus Bildern werden Daten. So lassen sich zum Beispiel Schäden an Dächern oder Brücken schneller identifizieren. Auch im Rahmen der Erstellung von Bebauungsplänen setzen Kommunen auf die Nutzung von Drohnendaten. Für die Städte als Betreiber von Infrastrukturen werden Drohnen zu einem wichtigen Instrument. Über eine Plattform könnten sich Kommunen untereinander vernetzen und den Einsatz von Drohnen sharen. Über derartige Plattformen würden auch die notwendigen Aufstiegsgenehmigungen der Kommunen geregelt werden können. Die „eisernen Vögel“ würden von Gemeinde zu Gemeinde transportiert, in Zukunft gar selbständig fliegen, um dort ihre Arbeit aufzunehmen. Es sind moderne Wanderarbeiter aus Stahl, Eisen und Technik. Erstaunlicherweise sind es gerade kleinere Gemeinden, so die Erfahrung bei der Erstellung von Digitalstrategien in Baden-Württembergischen Kommunen, die auf den Einsatz von Drohnen setzen. Die Zahl der „eisernen Vögel“ wird also zunehmen. Die Kommunen werden davon profitieren.

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