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Arbeit 4.0: Machine learning wird Thema auch in Kommunen

Foto: Rebecca Piron

Seinen Antrittsbesuch beim Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) machte vor wenigen Tagen der Roboter Mister Pepper. Zuvor war er auf der Didacta in Stuttgart gewesen. Die humanoide Maschine sprach mit Franz-Reinhard Habbel. Als Leiter des DStGB Innovators Club bot Habbel ihm spontan die „Mitgliedschaft“ in der kommunalen Ideenschmiede und Denkfabrik an und lud ihn zum nächsten Deutschlandforum zum Thema Arbeit 4.0 im März ein. Pepper nahm die Einladung an. Am 8. März trifft Pepper Oberbürgermeister und Bürgermeister aus Teilen Deutschlands.
Der Roboter löste im Hause des DStGB Erstaunen aus, welche Möglichkeiten heute schon zum Beispiel in der Betreuung von Menschen mit intelligenten Systemen auf den Weg gebracht werden können. Pepper kann zum Beispiel alte Menschen an das Trinken erinnern, sie dabei mit Namen ansprechen und die Aufnahme von Flüssigkeiten dokumentieren. So kann das Betreuungspersonal von einfachen Tätigkeiten entlastet und so mehr Zeit für persönlichen Hinwendungen gewonnen werden. In einem Altenheim in Stuttgart unterstützen bereits Roboter das Personal bei einfachen Tätigkeiten, wie das Einsammeln der Wäsche. Die Einsatzfelder sind nahezu unbegrenzt. Auch das Lutherstift in Wuppertal setzt auf künstliche Intelligenz. Derzeit werden mit den Museen in Wuppertal, Remscheid und Solingen Gespräche geführt, Pepper auch dort einzusetzen. Maschinelles Lernen – der nächste große Trend in der Digitalisierung – und künstliche Intelligenz werden auch die Kommunen erreichen. Diese Entwicklung ist in vollem Gange. Sei es nun das fahrerlose Auto, der Einsatz in Museen oder Chatbots, die den Zugang zu Verwaltungsleistungen revolutionieren in dem über Messenger Dienste in einem natürlich Sprachdialog Anträge gestellt und Vorgänge automatisch bearbeitet werden können. Die Stadt Wien hat gerade einen solchen Chatbot zum Einsatz gebracht. In der Schweiz kann man sich über unterschiedlichen Auswirkungen bei Abstimmungen Informationen einholen.
Der Roboter Mister Pepper ist durch WLAN mit dem Internet verbunden und kann aus einer Cloud mittels Software gesteuert werden. Für Pepper gibt es inzwischen 1200 Apps, vornehmlich im asiatischen Raum. Damit lassen sich zum Beispiel Räume erkunden, in denen Roboter sich aufhalten. So können sie Gegenstände entsprechend erkennen und jeweiligen Funktionen zuordnen. 20.000 Exemplare des Humanoiden sind bereits in Asien verkauft worden. Davon allein 5.000 in den ersten fünf Minuten nach Verkaufsstart im Internet. In Europa sind in den ersten sechs Monaten gerade mal 500 Exemplare über die Ladentheke gegangen. Die Herausforderungen, künftig mit homanoiden intelligenten Maschinen umzugehen, werden nicht nur in der Arbeitswelt groß sein.
Kommunale Infrastruktur betroffen
Das gilt auch für die Nutzung kommunaler Infrastruktur und kommunaler Dienstleistungen. Deshalb ist es notwendig, sich frühzeitig mit den neuen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und am gesellschaftlichen Diskurs über den Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz teilzunehmen. Die Entwicklung sollte nicht nur den Technikern und Unternehmen allein überlassen bleiben. Auch die Gestaltungsmacht der Kommunen ist gefordert. Vieles ist uns heute fremd und macht nachdenklich beim Einsatz der Roboter. Ist er in der Arbeitswelt Kollege, Partner oder gar Ersatz? Chancen und Risiken müssen abgewogen werden. Vertrauen und Transparenz sind dabei zwei wichtige Voraussetzungen. Auch hier kommen die Städte und Gemeinden ins Spiel. Für viele Menschen sind die Kommunen ein wichtiger Vertrauensanker. Mutig mit dem Neuen umzugehen ist allemal besser, als sich hintern Mauern zu verstecken oder die Veränderungen in das nächste Jahrzehnt zu schieben. Kommunen sind der Zukunft verpflichtet. Das zeigt sich auch bei Mister Pepper.

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