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Radinfrastruktur im 21. Jahrhundert – Kommunen forcieren Radschnellwegebau in Franken

Nicht zuletzt dank der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) steigt der Radverkehrsanteil in Bayern weiter an; ganz nach dem Vorsatz des Vereins „Wir bringen Bayern aufs Rad“ ist der Trend zur Mobilität auf zwei Rädern ungebrochen. Dies bringt allerdings auch neue Herausforderungen für die Infrastruktur mit sich.
Gerade in Ballungszentren wie Nürnberg und München wird es dann schon einmal voll auf den Radwegen; auch Pendlerdistanzen und Geschwindigkeiten ändern sich – nicht zuletzt dank der starken Verbreitung von Pedelecs. Eine Lösung dafür können Radschnellwege darstellen, die getrennt vom restlichen Verkehr, kreuzungsfrei die Möglichkeit bieten, weitere Distanzen schneller zurückzulegen. Im Großraum Nürnberg werden die Planungen dafür konkretisiert; die AGFK Bayern ist als kommunaler Verband und in Person ihres Vorsitzenden, Landrat Matthias Dießl, eng in die Planungen involviert.
Gleich 7 Radschnellverbindungen sollen es in der Metropolregion Nürnberg werden – und sie sollen einen Standard für Bayern setzen. Die Städte Nürnberg, Erlangen, Herzogenaurach, Fürth und Schwabach sowie die Landkreise Fürth, Nürnberger Land, Roth und Erlangen-Höchststadt haben mit Unterstützung der AGFK Bayern und der Obersten Baubehörde im bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr 7 Trassenführungen und verbindliche Qualitätsstandards festgelegt. Die 7 Trassen werden nun planerisch vertieft um den Bau vorzubereiten. Noch im Jahr 2016 sollen den Stadt-, Kreis- und Gemeinderatsgremien detaillierte Vorschläge zur Abstimmung vorgelegt werden. Geplant ist eine dreistufige Ausgestaltung: Die klassischen Radwege in den dicht besiedelten Bereichen führen dank einer eingängigen Kennzeichnung zu den neuen Radschnellverbindungen, sozusagen „kurze Wege zu schnellen Wegen“.
Matthias Dießl ist als Vorsitzender der AGFK Bayern sowie als Landrat des beteiligten Landkreis Fürth doppelt involviert: „Hier sehen wir, was eine interkommunale Zusammenarbeit bewirken kann. Gerade bei übergreifenden Verkehrsprojekten wie den Radschnellverbindungen zeigt sich, welche Bedeutung bereits gewachsene Strukturen haben. Hilfreich war sicherlich, dass über die Hälfte der involvierten Kommunen aktive Mitglieder in der AGFK Bayern sind. „Wir bringen Bayern aufs Rad“ ist nicht nur ein Werbespruch, sondern eine wirkliche Aufgabe. Mit den Radschnellverbindungen schaffen wir nun eine sehr attraktive Möglichkeit vor allem für Berufspendler. Die Trassenführungen zielen darauf ab Wohn- und Arbeitsstandorte zu verbinden. Das Fahrrad oder Pedelec wird so auch auf weiteren Strecken zu einer sehr guten Alternative zum Auto. Von Seiten des Freistaats braucht es allerdings noch klare Aussagen zur Finanzierung der neuen Kategorie von überregionalen Radverkehrsverbindungen, damit Radschnellwege auch für ganz Bayern eine Erfolgsgeschichte werden.“
Auch wenn es noch etwas dauert, bis der erste Satz Reifen einen Radschnellweg in Bayern berührt, ist das Projekt auch bis dato schon von großer Bedeutung. Als Teil einer modernen Radverkehrsinfrastruktur des 21. Jahrhunderts kommt der Radverkehr mit der Etablierung von Radschnellwegen noch weiter als bisher vom Image es sonntäglichen Ausflugs zum See fort. Moderne Räder haben einen anderen Anspruch an die Infrastruktur als in den vergangenen Jahren; dass in der Metropolregion Nürnberg dem nun Rechnung getragen wird, kann ein Anstoß für ganz Bayern sein. Die AGFK Bayern unterstützt den Prozess weiter und streut die Erfahrungen in ihrem Netzwerk, so dass auch andere Regionen, wie z.B. in und um München, wo bereits ähnliche Planungen laufen, von der fränkischen Erfahrung profitieren.
 

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